Montag, 25. August 2014

Nrnbrg

Nach einem wundervoll tollen Wochenende befinde ich mich aktuell in einem leicht depressiven Tief. Eigentlich bin ich nicht der Typ Mensch, der am Wochenende lange weg bleibt - im Gegenteil. Spätestens um 0 Uhr bin ich müde und möchte nach Hause. Dieses Wochenende war das aber anders. In der Nacht von Freitag auf Samstag erst gegen halb 4 am Morgen nach Hause gekommen und anschließend Tee zusammen mit meinem Bekannten auf dem Sofa in seiner Wohnung getrunken, welchen ich einige Wochen zuvor kennen gelernt habe und nun besuchen gegangen bin, wofür ich vier Stunden von Baden-Württemberg ins Fränkische gefahren bin. Gute Unterhaltung, das gespannte und doch nicht wirklich hoffnungsvolle Warten auf eine Sternschnuppe, da ich ja zuvor nur eine einzige vor Jahren gesehen habe (enttäuscht wurden wir übrigens nicht - es war perfekt!), Genießen der Zweisamkeit und zum Schluss das gemeinsame Einschlafen früh morgens. ... Um einige Stunden später viel zu müde aufzuwachen, sich zu richten und zu frühstücken. 14 Uhr Treffen mit seinem Nachbarn, Kumpel und Bandkollegen um für das geplante Grillen (am Fluss und im Grünen) einzukaufen, womit wir dann um 16 Uhr auch anfingen, nachdem noch einige weitere Leute hinzu gekommen waren. Vier Stunden später ging es aufgrund der schlechten Wetterverhältnisse dann doch zurück in die Wohnung, weiter das Bier und den Wein genießen, woraufhin wir auf zweiundzwanzig Uhr den Abend, wie geplant, in einer sehr schönen Taverne verbrachten. Neue Gespräche wurden geführt, welche super waren, wie lange kein Gespräch mehr. Irgendwann trennten sich die Wege der Gruppe und wir waren nur noch zu dritt - die guten Gespräche wurden nun in dieser kleinen Runde weiter geführt. Es wurde sehr viel gelacht, über lustige Dinge gesprochen, aber auch über sehr ernste Themen diskutiert. Bis wir um halb sechs in der Früh im Bäcker standen und anschließend auch der letzte Kumpel meines Bekannten nach Hause ging und wir uns auf den Weg zu seiner Wohnung im die Ecke machten, um dort angekommen, erneut einen Tee zu trinken - wozu ich kam, mein Bekannter allerdings nicht, nachdem wir zusammen auf dem Sofa eingeschlafen sind und nur ich wieder nach einem kurzen Nickerchen wieder aufgewacht bin, denn Tee getrunken, mir die Zähne geputzt  und anschließend vergebens (und auch ehrlich gesagt nur kurz) versucht habe, ihn dazu zu bewegen, nicht auch lieber im Bett zu schlafen. Nun, um zehn Uhr kam er dann auch ins Bett, nachdem er verwundert aufgewacht und sich erst einmal seiner Jeans und der Lederjacke entledigt hatte...
Sonntag. Nach den letzten Stunden Genießen der Zweisamkeit verlassen wir gegen fünfzehn Uhr das Bett, richten uns und essen den von ihm gemachten Auflauf, bleiben noch eine Weile auf dem Sofa sitzen und gehen los in die Stadt - leider mit meinem Koffer, denn mein Zug fährt. Er zeigt mir noch einige Sehenswürdigkeiten in der Stadt und schon müssen wir zum Bahnhof, wo auch schon mein Zug wartet, aber erst in zehn Minuten fährt. Die letzten Minuten stehe ich in seinem Arm am Gleis, mit meinem Kopf an seiner Brust, in die Ferne schauend... bis ich in den Zug steigen muss. Ein letzter, kurzer Kuss auf den Mund und ich muss widerwillig gehen. 

Und nun sitze ich hier und frage mich, wieso alles so schnell vorbei gehen musste. Wahrscheinlich doch, weil man immer dann gehen muss, wenn es am Schönsten ist. Möchte ich aber nicht. Denn ich würde gerne wieder so ein Wochenende verbringen. Ein Wochenende mit tollen Gesprächen, Zweisamkeit, Spaß und in einer unbekannten, schönen Umgebung. Morgen muss ich wieder arbeiten gehen; das tun, was mich nicht interessiert, worin ich nicht aufgehe und wohin ich eigentlich auch nicht gehen möchte. Und ihn werde ich auch länger nicht mehr sehen, was sehr schade ist. Ich hoffe aber, dass ich ihn wieder besuchen werde und wir wieder eine schöne Zeit miteinander verbringen werden. Prinz. 

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